Deutsch-Ungarischer Freundeskreis Paderborn e.V.
Német-Magyar-Baráti Társaság Paderborn

Kulturnachrichten aus Debrecen



László Krasznahorkai erhält den Literaturnobelpreis


Pressemitteilung 

23 Jahre nach der Auszeichnung von Imre Kertész hat die Schwedische Akademie erneut einen ungarischen Autor, László Krasznahorkai, mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Die Entscheidung für den Autor, der 1954 in Gyula geboren wurde, gab die Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt. Der Literaturnobelpreis wurde seit 1901 insgesamt 117-mal verliehen.


László Krasznahorkai wurde 1954 in der südostungarischen Stadt Gyula geboren, studierte Rechtswissenschaften in Szeged und Budapest und erwarb ein Diplom in Ungarisch und Volksbildung an der Philosophischen Fakultät der Eötvös Loránd Universität (1977–1983).
Sein erster Roman, Sátántangó (Satanstango), erschien 1985 und brachte ihm weltweite Bekanntheit.
1987 durfte er das kommunistische Ungarn erstmals verlassen und verbrachte ein Jahr als Gast des DAAD in West-Berlin. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks ist László Krasznahorkai ständig unterwegs und wechselt seinen Wohnort. Seine Reisen dienten oft der Vorbereitung seiner Romane. Für Az urgai fogoly (Der Gefangene von Urga) und Rombolás és bánat az Ég alatt (Zerstörung und Trauer unter dem Himmel) ließ er seine Erfahrungen in der Mongolei und in China einfließen. Für Háború és háború (Krieg und Krieg, 1999) bereiste er, wie seine Helden, Europa und Nordamerika. Zwischen 1996 und 2005 verbrachte er mehrmals sechsmonatige Aufenthalte in Kyoto, Japan.
Seit seinem Roman Az ellenállás melankóliája (Melancholie des Widerstands) von 1989 veröffentlichte László Krasznahorkai fast jedes Jahr ein neues Buch. Seine Werke wurden von Kritikern weltweit, von den USA bis Japan, hoch gelobt. 2021 urteilte die Jury: „Krasznahorkai ist ein wahrhaft europäischer und ein philosophischer Autor: Gewaltige Visionen einer anderen Welt durchziehen seine Bücher, Heilsversprechen bauen sich auf und stürzen in sich zusammen. In den Ritzen der Melancholie nistet aber der Humor.“
László Krasznahorkai hat zahlreiche renommierte Preise erhalten:
• 1993: Bestenliste-Preis in Deutschland für Melancholie des Widerstands.
• 2004: Kossuth-Preis, die höchste ungarische Staatsauszeichnung für die Bereiche Kunst und Kultur.
• 2010: Brücke Berlin-Preis für die Erzählung Seiobo auf Erden.
• 2015: International Man Booker Prize (für sein Gesamtwerk).
• 2019: National Book Award (USA) für die englische Übersetzung von Baron Wenckheims Rückkehr.
• 2021: Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur.
Er ist Mitglied der Digitalen Literaturakademie und der Széchenyi Akademie für Literatur und Kunst.





In Debrecen wurde das Wandgemälde in der Batthyány-Straße eingeweiht

DN Lokalnachrichten vom 15. August 2025

Debrecens fünftes öffentliches Wandgemälde bereichert das Bild der Stadt. An der Wand des Durchgangs zwischen der Batthyány-Straße und dem Jászai-Mari-Platz ist nun eine monumentale Version von János Józsas Linolschnitt aus dem Jahr 1968 zu sehen, die an die Batthyány-Straße in den sechziger Jahren erinnert.



Mit seiner besonderen Atmosphäre bietet es auch Raum für Nostalgie und gemeinsames Erinnern.


Vizebürgermeister István Puskás betonte bei der Eröffnung: Dieses Werk ist mehr als nur eine Straßendekoration. Es ist ein Gemeinschaftsdenkmal, das Geschichten wachruft und das Gefühl der Zugehörigkeit stärkt. Gemeinsame Wurzeln und Geschichten sind die stärkste verbindende Kraft im Leben einer Gemeinschaft. Deshalb ist es wichtig, dass es in der Stadt Orte gibt, an denen Werke über das Debrecener Leben, über uns, über unsere Geschichten entstehen – nicht nur innerhalb der Museumsmauern, sondern auch im öffentlichen Raum. Der Vizebürgermeister fügte hinzu: Dieses Wandbild spricht uns, die Menschen von Debrecen und die Gäste, an.






Mädchen und Frauen feiern im Déri-Museum

DN Lokalnachrichten vom 2. Juli 2025


Die kürzlich in Balmazújváros eröffnete Ausstellung präsentierte traditionelle Volkstrachten aus der Sammlung des Deri-Museums

Die reichhaltige Trachtenausstellung, die im Semsey Andor Museum ein großer Erfolg war, können Besucher Debrecens ab dem 4. Juli in der Galerie des Zoltai-Saals des Déri-Museums bewundern . Die ständig wachsende ethnographische Sammlung umfasst derzeit fast 120 vollständige Trachten und mehrere hundert einzelne Trachtenteile (von der Kopfbedeckung bis zum Schuhwerk). Obwohl derzeit nur ein Bruchteil davon präsentiert werden kann, bieten die ausgewählten Trachten einen repräsentativen Querschnitt der charakteristischen, klassischen Volkstrachten der einzelnen ungarischen Regionen.



Csokonai gewann drei Preise beim Nationalen Theatertreffen 2025

DN Lokalnachrichten vom 25. Juni 2025

Das Csokonai Nationaltheater erhielt beim Nationalen Theatertreffen 2025 drei Auszeichnungen. In der Aufführung „Gilles Ségal: Der Puppenspieler“, die im Wettbewerbsprogramm stand, ging der Preis für die beste Nebendarstellerin an unsere mit dem Mari-Jászai-Preis ausgezeichnete Schauspielerin Kinga Újhelyi, während der Preis für das beste Kostümbildner an Anikó Németh ging.

Der Verband der ländlichen Theaterdirektoren vergab auch in diesem Jahr Stipendien an junge, talentierte Schauspieler. Unser Schauspieler Bence Pálóczi war unter den 15 geförderten Künstlern. Bei der Preisverleihung wurde außerdem bekannt gegeben, dass das Nationaltheater Csokonai in der nächsten Saison, also in einem Jahr, das Nationale Theatertreffen ausrichten wird.
Zum zweiten Mal in Folge wurde das Nationaltheater Csokonai zum Wettbewerbsprogramm des Nationalen Theatertreffens eingeladen. In diesem Jahr präsentierte das Debrecener Ensemble die Tragikomödie „Der Puppenspieler“ von Gilles Ségal. Das Drama, das in Koproduktion mit dem Maladype-Theater entstand und von dem mit dem Mari-Preis ausgezeichneten Regisseur Balázs Zoltán Jászai inszeniert wurde, spielt im Jahr 1950 und handelt von Samuel Finkelbaum, einem in Berlin lebenden Flüchtling aus Birkenau, einem weltberühmten Puppenspieler, der – trotz vieler Überzeugungsversuche – nicht glaubt, dass der Krieg vorbei ist und er sich nicht länger verstecken muss. Eingesperrt in einer Pension lebt er seinen Alltag mit der Puppe seiner im Konzentrationslager umgekommenen Frau und seinem ungeborenen Kind und bereitet sich auf die große Aufführung seines Lebens mit dem Titel „Das tragikomische Leben des Samuel Finkelbaum“ vor.

160. Jahre Csokonai-Nationaltheater

DN Lokalnachrichten vom 7. Juli 2025

Vor 160 Jahren, am 7. Oktober 1865, wurde das damalige Csokonai-Theater mit der Aufführung von József Katonas Stück „Bánk Bán“ eröffnet. In den vergangenen Jahren haben sich unzählige Erinnerungen und Momente angesammelt, die nicht nur für uns von unschätzbarem Wert sind, sondern auch in den Herzen unseres Publikums Spuren hinterlassen und die Spuren eines reichen Theaterlebens bewahrt haben. 
Es werden weitere Materialien (Fotos und Objekte mit einer Beschreibung) gesammelt. Einsendeschluss ist am 1. September 2025. 





Ehrungen

Margit Keikutt erhält das Goldene Verdienstkreuz von Ungarn


Bürgermeister Michael Dreier hält die Festrede in Düsseldorf


Dienstag, 25. März 2025 | Pressemitteilung der Stadt Paderborn

Eine besondere Ehrung wurde Margit Keikutt, Präsidentin des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises Paderborn, am 13. März zuteil: Für ihr langjähriges Engagement zur Stärkung der deutsch-ungarischen Beziehungen, insbesondere zwischen den Partnerstädten Paderborn und Debrecen, wurde ihr das Goldene Verdienstkreuz von Ungarn verliehen. Die feierliche Zeremonie fand im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf statt und wurde von hochrangigen Gästen aus Deutschland und Ungarn begleitet. Die Ehrung Keikutts erfolgte im Rahmen der Gedenkstunde zur Revolution von 1848 und dem darauffolgenden Freiheitskampf.

Der Festakt begann mit den Nationalhymnen Deutschlands und Ungarns. Es folgten Grußworte von Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, sowie von Generalkonsul Gergő Szilágyi. Die Festreden hielten Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn, und Dr. László Papp, Bürgermeister der Stadt Debrecen. Dr. László Papp war eigens anlässlich der Ehrung Margit Keikutts aus Debrecen angereist, um die Bedeutung ihrer Arbeit auszuzeichnen.
Beide, Dreier und Papp, würdigten das herausragende Engagement von Margit Keikutt, die sich seit mehr als 30 Jahren mit großer Herzlichkeit, Verbindlichkeit und dem Bewusstsein für internationale Verbindungen für die Freundschaft zwischen Paderborn und Debrecen einsetzt. Bereits im August des vergangenen Jahres wurde Margit Keikutt für ihre langjährigen Verdienste rund um die Städtepartnerschaft zwischen Debrecen und Paderborn zur Ehrenbürgerin der Stadt Debrecen ernannt.
Bürgermeister Dreier betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung der Arbeit von Margit Keikutt: „Ihr Name und die Städtepartnerschaft zwischen Paderborn und dem ungarischen Debrecen sind untrennbar miteinander verbunden“, sagte er. „Seit mehr als 30 Jahren sind Sie der Motor unserer Städtepartnerschaft. Ihr Engagement hat Brücken gebaut, junge Menschen inspiriert und dazu beigetragen, die Werte von Freiheit, Frieden und Verständigung zu bewahren. Es erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit, dass eine Paderbornerin mit dieser hohen ungarischen Auszeichnung geehrt wird."
Höhepunkt des Festakts in Düsseldorf war schließlich die feierliche Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes von Ungarn durch Generalkonsul Gergő Szilágyi. Die höchste Auszeichnung, die die Republik Ungarn an ausländische Staatsbürger verleihen kann.
Margit Keikutt zeigte sich mehr als sichtlich gerührt angesichts dieser hohen Ehrung und bedankte sich im Beisein ihrer Familie von Herzen für diese Auszeichnung. Sie machte deutlich, dass sie diese Auszeichnung stellvertretend für alle Mitglieder des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises Paderborn entgegennimmt und bedankte sich bei ihren Vereinskolleginnen und Vereinskollegen sowie bei ihrer Familie für die jahrzehntelange, große Unterstützung.

 


Während der Verleihung in Düsseldorf v. l.: Bürgermeister Michael Dreier, Margit Keikutt, Gergö Sziláhyi, Generalkonsul der Republik Ungarn, und Debrecens Bürgermeister Dr. László Papp. Foto: Stadt Paderborn

Während der Verleihung in Düsseldorf v. l.: Erika Horvath, Konsulin der Republik Ungarn, Sabine Paus, Heinz Paus, Bürgermeister Michael Dreier, Margit Keikutt, Thomas Keikutt, Raphael Licht, Dr. Ildikó Keikutt, und Debrecens Bürgermeister Dr. László Papp. Foto: Stadt Paderborn

Anmerkung: Beim Anklicken der Bilder - Vollbild



Neue Ehrenmitglieder

Der Deutsch-Ungarische Freundeskreis hat während der Mitgliederversammlung Marie-Theres Knoke und Günter Mertens für die 33jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand des Freundeskreises die Ehrenmitgliedschaft verliehen. 

 




Nachruf


Marie-Theres Knoke

Gründungs- und Ehrenmitglied des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises







Foto: Jörn Hannemann


Liebe Mitglieder,

Nur wenige Tage nach unserer Mitgliederversammlung ist unser Gründungs- und Vorstandsmitglied Marie-Theres Knoke plötzlich und unerwartet gestorben. Wir sind froh und dankbar, dass wir sie bei unserer Mitgliederversammlung für ihr dreiunddreißigjähriges ehrenamtliches Engagement im Vorstand unseres Freundeskreises zum Ehrenmitglied ernennen konnten. Sie hinterlässt sowohl im Deutsch-Ungarischen Freundeskreis als auch in der Paderborner Gesellschaft eine große Lücke. Ihr großes humanitäres Engagement war grenzenlos und beispielhaft.
In unserem Freundeskreis war sie mit ihrer Tatkraft ein Motor, Sie war immer großzügig, organisierte und beschaffte Dinge für unsere Veranstaltungen. Wir sind sehr traurig über ihren Tod und vermissen sie sehr.
Unser Ehrenmitglied Günther Mertens hat kurz nach Marie-Theres Tod folgende Gedanken aufgeschrieben:
Einige Erinnerungen an einen besonderen Menschen
Marie Therese ist nicht zu ersetzen. Sie hat ein Netzwerk der humanitären Hilfe aufgebaut. Ihre Verbindungen in die Lebensmittel, Textil, Medizin, Krankenhaus Branche usw. ermöglichten Hilfslieferungen in den Balkan, Transkarpatien, Ungarn etc. Unzählige Hilfstransporte gingen von Paderborn in diese Regionen.
Die Paderborner Malteser waren so kompetent, als Beispiel, in Österreich hat die Tauern AG eine große Spendenaktion gemacht und wollte diese in einem Transport nach Rumänien liefern. Sie fragten bei den österreichischen Zollbehörden an, welche Formalitäten sie einhalten müssten, die gaben den Tipp, sprecht mit Frau Knoke von den Paderborner Maltesern, die wissen wie es geht. Auf dem kleinen Dienstweg wurde der österreichische Transport in die Malteserkolonne integriert und gemeinsam ging es nach Rumänien.
Ihre Arbeit bestand ja nicht nur darin, die Hilfsgüter zu beschaffen. sondern auch diese zu verteilen. Dafür musste ein Heer an ehrenamtlichen Helfern bereitstehen, die in der Lage waren, so einen Transport zu über 3 000 km durchzuführen. Im Laufe der Jahre entstand ein Fuhrpark der Malteser aus zwei Sattelzügen und einem Gliederzug. Malteserhelfer wurden im LKW-Fahren ausgebildet und machten den Führerschein.
Marie Therese hat bis zum letzten Atemzug an ihrer Überzeugung und gemeinnützigen Arbeit festgehalten. Wenn du ein Problem hast, mach es wie die österreichische Tauern AG, frag Frau Knoke!
Leider ist der Termin für ihre Beerdigung noch nicht bekannt. Sobald er vorliegt, werden wir sie benachrichtigen.
Für den Vorstand
gez. Margit Keikutt

 

Artikel des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTES ist hier im PDF-Format verfügbar →  



Nachruf

Willi Lüke, Altbürgermeister, Gründungs- und Ehrenmitglied des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises Paderborn

 






















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